Montag, 16. Juni 2008

Matsch löst keine Mauke aus!

Mauke und Raspe – entzündliche Hauterkrankung in der Fesselbeuge


Die Mauke stellt eine bei Pferden seit vielen Jahrhunderten bekannte Hauterkrankung dar. In überwiegenden Fällen sind insbesondere Kaltblutrassen oder schwere Robustpferde davon betroffen. Je nach Schweregrad der Mauke von leichter Hautrötung bis hin zur Warzenmauke wird diese Hauterkrankung oft mit heftigem Stampfen der Beine auf den Boden begleitet.
Die Symptome der Mauke zeigen sich in Form von Hautrötung, Knötchen- oder Blasenbildung der Haut oder durch nässende Dermatitis. Durch Schmerzen und Risse in der Haut kann es in schweren Fällen auch zu Lahmheit kommen. Die Mauke gilt auch noch heute als eine im schweren Stadium unheilbare Erkrankung, deren Symptome bei dauerhaft intensiver Therapier vermindert aber meist nicht komplett geheilt werden können. In weniger schweren Fällen lässt sich aber Mauke (Hautirritationen in der Fesselbeuge) oder Raspe (Hautirritationen über Teile des Pferdebeines) sehr gut behandeln.


Immer wieder kursieren Gerüchte, dass ein matschiger Auslauf oder eine feuchte Wiese Mauke auslösen können. Diese Behauptung ist grundsätzlich nicht richtig. Richtig ist, dass ein mit Mauke oder Raspe befallenes Pferd matschige Ausläufe oder feuchte Pferdeweiden bis zur Abheilung der Mauke meiden sollten. Da es sich bei der Mauke um teilweise offene Wunden handelt, besteht in den verunreinigten und mit Bakterien versetzten Böden ein hohes Infektionsrisiko. Daher sollte man wissen, dass ungünstige Bodenverhältnisse die Mauke fördern aber grundsätzlich saubere Böden und Ausläufe kein Schutz davor sind.
Parasitzen können Auslöser von Mauke sein!

Im Vergleich zu früheren Zeiten treten Hautparasiten bei Pferden heute seltener auf. Das liegt an der höheren Hygiene, gesünderen Ställen mit geringerer Besatzdichte und einer besseren Fütterung, die die Immunabwehr des Pferdes stärkt und damit den Parasiten geringere Chancen bietet. Dennoch werden immer wieder auch Parasiten (Milben, Haarlinge, Zecken usw.) beobachtet. Sie befallen oftmals insbesondere kranke und geschwächte Pferde. Räudemilben sitzen im Haarkleid gerne auch an den Beinen (Chorioptesräude). Räudemilben bohren sich in die Haut und ernähren sich von Blut und Lymphe. Läuse und Haarlinge hingegen leben im Langhaar des Pferdes und saugen ebenfalls Blut oder ernähren sich nur von losen Hautschuppen. Gerade auch bei Pferden mit Mauke hat Dr. Florian Geburek an fast 60 % der mit Mauke befallenen Pferde zusätzlich Hautmilben festgestellt. Somit sind nicht nur Pferde mit Hautmilben anfällig für die oft schmerzhafte Hautentzündung, sondern auch stark verwurmte Pferde leiden häufig darunter. Bevor zunächst mit oft kostenintensiven Therapien begonnen wird, sollte der Wurmstatus dringend überprüft werden.

Stress oder Stallwechsel begünstigt Mauke oder Raspe!

Häufig tritt Mauke auch in Stresssituationen auf. Zum Beispiel nach einem Stallwechsel, bei der Integration in eine neue Herde oder nach langen Reisen oder Turnieren und Shows. Nicht immer ist es nur der Stress, sondern die Kombination aus der Umstellung und den in neuen Ställen oder Plätzen befindlichen Keimen. Das Immunsystem des Pferdes stellt sich erst langsam individuell auf die Standortsituation ein. Bei plötzlichen Veränderungen und neuen Keimen kann nur ein intaktes und gut funktionierendes Immunsystem Antikörper entwickeln. In vielen Fällen sind die Pferde nicht in der Lage die notwendigen Keime schnell abzuwehren. Die Haut als größtes Organ wird daher sehr anfällig für äußere Angriffe.

Fehlerhafte oder gänzlich fehlende Mineralversorgung begünstigen Mauke oder Raspe!

In vielen Fällen ist zwar die Versorgung mit Calcium und Phosphor mehr als ausreichend, dennoch fehlen vitalisierende Spurenelemente und Vitamine. Bevor mit teuren Ergänzungsfuttermitteln versucht wir ernährungsphysiologisch entgegenzuwirken sollte die grundsätzliche Mineralversorgung überdacht werden. Fütterungsbedingt ist in der Regel durch hohe Versorgung des Pferdes mit dem Mineral Phosphor und Calcium die Aufnahme von wichtigen Spurenelementen wie Zink, Kupfer, Selen und Mangan deutlich gehemmt. Daher sollte gezielt auf vitalisierende Mineralfutter zurückgegriffen werden, die über eine hohe und schnelle biologische Hochwertigkeit verfügen.

Zuviel Kraftfutter, lange Weidezeiten (Stärke, Protein, Eiweiß) oder die Kombination daraus sind Gift für disponierte Maukepferde!

Bei Maukebefall hat sich allgemein bewährt, den Eiweiß- und Stärkeanteil (Getreide) der Futterration deutlich zu kürzen. Das heißt nichts anderes, als zum Einen das Kraftfutter (Getreide, getreidelastige Müslis und Pelletfutter) zu reduzieren und zum Anderen die fehlende Energie dafür mit reichlich strukturierter Rohfaser z.B. Heu, Stroh, Gras (Wuchshöhe über 30 cm) abzudecken. Das Rauhfutter sollte genug Struktur und einen mäßigen Eiweißgehalt aufweisen.
Eine genaue Futter- bzw. Rationsberechnung erstellen wir Ihnen auf Anfrage. Pferde, die bei einer reinen Heufütterung abmagern würden, können als Getreidealternative mit Wiesencobs (Rohprotein 10%) und mäßig Öl zugefüttert werden. Hohe Kraftfuttergaben belasten durch ihr hohes Protein/Eiweiß-Verhältnis (PEQ) insbesondere den Leberstoffwechsel. Die Leber selbst ist neben der Niere ein wichtiges Entgiftungsorgan und Störungen im Leberstoffwechsel machen sich sehr oft auf der Haut durch Ekzeme bemerkbar. Die Mauke oder Raspe ist oft eine Folge dieser zur proteinreichen Fütterung. Im Getreide enthaltenen Phytate binden Mineralstoffe, insbesondere Spurenelemente und machen diese somit wirkungslos.
Eine hohe Proteinzufuhr muss über die Leber abgebaut werden. Leider ist die Bildung vieler leberentgiftender Enzyme spurenelementabhängig. Stehen also Spurenelemente in ausreichender Menge nicht zur Verfügung ist die natürliche Entgiftung überschüssiger Proteine stark beeinträchtigt. Auch aus einer Eiweißüberfütterung kann sich daher ein Spurenelementmangel entwickeln. Dieser zeigt sich gerne in Hautveränderungen. Die Haut wird spröde, rissig, platzt auf und öffnet auch Parasiten und Keimen Tür und Tor.

Mauke und Raspe – Das können Sie tun!

Infektionsrisiko meiden: Grundsätzlich sollten Sie bei akuter Mauke auf das erhöhte Infektionsrisiko achten. Daher empfiehlt sich eine Waschung mit Jodseife oder auch Kernseife (alkalisch und dadurch entzündungswidrig). Versuchen Sie nicht die Kruste mit Gewalt herunter zu waschen. Überflüssige Krusten werden von selbst herunter fallen.

Häufiges Waschen vermeiden: Vermeiden Sie auf jeden Fall zu häufiges Waschen. Sie sollten höchstens alle 14 Tag die Beine gründlich reinigen. Versuchen Sie zwischendurch den Schmutz usw. auszubürsten. Geben Sie auf die befallenen und offenen Stellen eine Wundcreme oder eine Lotion. Vermeiden Sie Teebaumöl, weil dies die Haut sehr reizt. NHC hat gerade für entzündete Hautpartien zwei sehr bewährte Salben. NHC Muddy & Skin Creme mit sulfoniertem Schieferöl oder für schwer zugängliche und haarige Stellen NHC Skin Lotion PLUS u.a. mit heilendem Honig. Die Creme oder Lotion bietet einen guten Schutz und fördert die Wundheilung.

Parasiten/Milben reduzieren die Heilungschancen: Parasiten, insbesondere sowohl Haut- als auch Grasmilben verstärken die Symptome sehr oft. Selten sind sie zwar alleiniger Auslöser - aber in vielen Fällen störende, den Heilprozess verlängernde „Mitesser“. Sprühen Sie regelmäßig ein aus Chrysanthemen gewonnenes Extrakt (NHC Parasit nat.) großzügig auf die umliegenden Stellen und bürsten dies ein.

Proteine (Stärke und Eiweiß) meiden: Grundsätzlich aber wir das Problem nur ganzheitlich betrachtet dauerhaft beseitigt werden können. Zunächst sollte die zugeführte Menge an Energie und verdaulichem Protein (insbesondere Kraftfutter) überprüft werden. Lange Weidezeiten sind ebenfalls gerade bei Robustpferderassen kontraindiziert. Ihr NHC-Ernährungsberater erstellt Ihnen gerne einen individuellen Ernährungsplan und prüft den PE-Quotienten der Fütterung. Ist dieser deutlich über 5,0 ist eine Umstellung der Fütterung dringend angeraten.

Bedarf an vitalisierenden Spurenelementen sichern: Angeraten wird ein vitalisierendes und probiotisches Mineralfutter (NHC Mineral Plus). Bevor auf kostenintensive Zusatzpräparate zurückgegriffen wird sollte diese Grundversorgung in Verbindung mit Öl zunächst versucht werden. In den meisten Fällen reicht dies bereits aus.

Zusatzpräparate für den Immunstoffwechsel insbesondere für Leber und Haut: Erst wenn eine optimierte Grundversorgung zu keiner Verbesserung führt sollte mit speziellen Präparaten ernährungsphysiologisch eingegriffen werden. Schwerpunktmäßig wird man hier auf die Verbesserung des Leber- und Hautstoffwechsels hinarbeiten. Die Zusätze sollten weitestgehend organisch zur Verfügung gestellt werden. Hier empfiehlt sich die zusätzliche kurmässige Gabe von NHC Muddy & Skin Powder.

Öle verbessern das Hautniveau ungemein: Zusätzlich sehr gut bewährt hat sich die Fütterung von kaltgepressten Leinsamenölen die zur Verbesserung der Vitamin A+E -Versorgung mit sehr feinem Dorsch- und Traubenkernölen vermengt werden. Die in schonend gepressten Ölen erhaltenen Omega-3-Fettsäuren gelten als entzündungswidrig und verbessern das Hautniveau insbesondere in Verbindung mit tierischen Fetten. Das spezielle NHC Omega Balance Öl sollte daher nicht nur erst bei Mauke zum Einsatz kommen.

Die Kombination NHC Mineral Plus und Omega Balance Öl wird in vielen Pferdeforen als die ideale Kombination, gerade auch bei Pferden mit Maukeproblemen gelobt.

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